Mittwoch, 10. Oktober 2012

Gelobtes Land? Evangelische Orientierungshilfe zum Thema Land und Staat Israel erschienen.

Hannover (ots) - Die Situation im Nahen Osten ist gegenwärtig sowohl aufgrund der politisch instabilen Lage in vielen Staaten wie auch durch den sich zuspitzenden Konflikt zwischen Iran und Israel besonders spannungsgeladen. Gerade viele Christinnen und Christen fragen angesichts dieser Entwicklungen nicht nur nach politischen Lösungswegen, sondern auch nach einem angemessenen Verständnis des Staates Israel und damit verbunden nach einer theologisch verantworteten und zeitgemäßen Deutung biblischer Landverheißungen.
Zu diesen wichtigen Themen ist jetzt unter dem Titel "Gelobtes Land? Land und Staat Israel in der Diskussion" eine Orientierungshilfe erschienen. Das 128-seitige Taschenbuch enthält einen Bild- und Kartenteil, es wurde im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) von den Mitgliedern des gemeinsamen Ausschusses "Kirche und Judentum" erarbeitet.
Die Orientierungshilfe benennt Aspekte jüdischen und muslimischen Verständnisses des Landes Israel und der Stadt Jerusalem. Die Kirchengeschichte des »Heiligen Landes« wird ebenso skizziert wie die gegenwärtige Situation der Kirchen in der Region und unterschiedliche theologische Argumentationsmuster. Leserinnen und Lesern wird damit die Chance geboten, die komplexe Thematik aus verschiedenen Perspektiven in den Blick zu nehmen. So ist diese Orientierungshilfe eine Art "Reiseführer" durch das schwierige Gelände des von Verheißungen geprägten Landes Israel. Sie bringt sowohl die starke Verbundenheit der Christen mit Israel und Palästina als auch Verantwortung für alle im Nahen Osten lebenden Menschen zum Ausdruck.
Die Orientierungshilfe knüpft mit ihren theologischen Grundaussagen ausdrücklich an die in den vergangenen Jahrzehnten im Dialog von Christen und Juden gewonnenen Einsichten an. Diese finden sich formuliert in den drei Studien "Christen und Juden" der EKD aus den Jahren 1975, 1991 und 2000 sowie in der Studie "Kirche und Israel" der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) aus dem Jahr 2001. Insbesondere hält die Orientierungshilfe am Konsens über die bleibende Verbundenheit der Christen mit Israel als dem erstberufenen Gottesvolk fest, respektiert das jüdische Selbstverständnis und betont das Existenzrecht des Staates Israel.
Im Vorwort der Orientierungshilfe heißt es: "Angesichts der Aktualität, der Sensibilität sowie der vielfältigen theologischen und auch politischen Herausforderungen, die sich mit dem Thema "Land - Volk - Staat Israel" verbinden, steht uns die Vorläufigkeit alles theologischen Wissens und kirchlichen Redens vor Augen. Gerade deshalb sehen wir in dieser Orientierungshilfe einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer Neubestimmung des Verhältnisses von Christen und Juden. Ebenso trägt sie zur unerlässlichen Diskussion der Frage bei, wie die evangelischen Kirchen ihre Solidarität mit dem Staat Israel mit dem Engagement für eine selbstbestimmte, gerechte und friedliche Zukunft aller Bewohner des Landes der Bibel verbinden können."
Gelobtes Land? - Land und Staat Israel in der Diskussion. Eine Orientierungshilfe. Herausgegeben im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Gütersloh 2012, 128 Seiten, mit 10 Farbfotos und neun farbigen Landkarten. ISBN 978-3-579-05966-2 ; Preis 6,99 Euro.
http://www.ekd.de/EKD-Texte/2013.html (Reinhard Mawick/Silke Römhild - Evangelische Kirche in Deutschland)

Weltbild präsentiert die Wiener Prachtbibel.

Buchmesse im Spagat zwischen Digitalisierung und alter Buchkunst

Frankfurt (ots) - Historische Buchkunst im Zeitalter der Digitalisierung: für Weltbild kein Widerspruch. Der E-Book-Anbieter setzt auch auf altes Handwerk à la Gutenberg. Er zeigt in Halle 3.1 der Frankfurter Buchmesse die streng limitierte "Wiener Prachtbibel". Zum "Jahr des Glaubens" präsentiert Weltbild in Frankfurt die "Wiener Prachtbibel".

Sie vereint die Tradition mittelalterlicher Buchgestaltung mit moderner Technik. 550 Jahre nach Gutenberg lebt mit dieser Prachtbibel die alte Handwerkskunst wieder auf. 300 mittelalterliche Buchmalereien in Faksimilequalität und ein goldgeprägter Ledereinband schmücken das knapp 1000 Euro teure Werk. Weltbild Geschäftsführer Carel Halff: "550 Jahre nach Gutenberg wurde in alter Handwerkskunst eine kostbare Prachtausgabe der Heiligen Schrift gefertigt. In unserer zunehmend digitalisierten Welt könnte es das letzte Mal sein, dass in klassischer Buchform eine so kostbare Ausgabe erscheint."

Der einzigartige Buchschatz erweckt mittelalterliche Buchkunst zu neuer Blüte. Die hochwertigen Illustrationen des Werks wurden aus den historischen Buchschätzen der Wiener Hofburg zusammengetragen, die in der Österreichischen Nationalbibliothek lagern. Die Österreichische Nationalbibliothek geht auf die kaiserliche Bibliothek des Mittelalters zurück.
Der hochwertige Faksimile-Druck und die Hand-Bindung fanden in deutschen Traditionsbetrieben statt.
Die "Wiener Prachtbibel" erscheint in einer streng limitierten Auflage von 1.999 Exemplaren - und jeder Band ist ein handgefertigtes Einzelstück. Das Werk ist zunächst zum Vorbestellpreis von 998 Euro erhältlich. (Eva Großkinsky)

Montag, 8. Oktober 2012

Deutsche Gemeinde in Athen feiert 175jähriges Bestehen EKD-Auslandsbischof beim Festgottesdienst am Sonntag.

Hannover (ots) - Am kommenden Wochenende feiert die deutschsprachige evangelische Gemeinde in Athen ihr 175jähriges Bestehen. Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, wird die Predigt im Festgottesdienst am Sonntag um 10 Uhr halten. Bereits am Samstag ist ein Empfang in der Residenz des deutschen Botschafters geplant.
"Die deutsche Gemeinde in Athen steht für Versöhnung und Zusammenhalt in Europa", so der Auslandsbischof im Vorfeld der Reise. "In dieser für Griechenland so schwierigen Zeit setzt sie deutliche Zeichen der Solidarität. Aktuell hat die Gemeinde zum Beispiel die Aktion 'Geben gibt' gestartet, mit der Bedürftige unterstützt werden sollen."
Der Auslandsbischof verwies auf ein Dokument zur Lage in Europa, das die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) auf ihrer Vollversammlung Ende September in Florenz verabschiedet hat. Darin spricht sich die GEKE für eine Stärkung der Partnerschaften von Kirchen und Kirchengemeinden und die Solidarität unter ihnen quer durch Europa aus. Wörtlich heißt es in dem Text: "Gerade in dieser Zeit sind kirchliche Partnerschaften und ökumenische Zusammenarbeit von ganz besonderem Wert für das Miteinander in Europa, für Verständigung und Zusammenhalt inmitten der Krise. Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts - wie die Globalisierung, der Klimawandel, der demographische Wandel, die Veränderungen in der Weltwirtschaft, der politische Transformationsprozess in den Nachbarregionen Europas - verlangen nach einem freien und geeinten Europa, dessen Bereitschaft zur Solidarität nicht an den Grenzen einzelner Staaten endet und über die Grenzen Europas hinausreicht."
Die deutschsprachigen Gemeinden im Ausland setzen sich von jeher für Verständigung der Völker ein, betonte der Auslandsbischof. "Es ist ein wichtiges und wertvolles Zeichen, dass wir das 175. Jubiläum der deutschen Gemeinde in Athen zusammen mit den Geschwistern der griechisch-orthodoxen Kirche feiern erden." (Silke Römhild)